Das Leiden und Sterben Jesu ist vorüber. Gewaltsam und wie ein Verbrecher musste Jesus sterben. Die Freunde Jesus sind aufgrund der Vorkommnisse untergetaucht. Sie flohen wie Angsthasen in alle Windrichtungen. Nur einige wenige erweisen Jesus die letzte Ehre. Ein reicher Freund Jesu stellt das eigene Familiengrab zur Verfügung. Dieses befindet sich nahe der Kreuzigungsstätte in einem Garten außerhalb der Stadt. Bevor der Sabbat anbricht, muss der tote Leib des Herrn noch für die Beisetzung gerichtet werden. Der Leichnam Jesu wird beigesetzt. Ein großer Rollstein wird vor die Öffnung des Grabes gewälzt. Der Rollstein bildet die sichtbare Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und dem Reich der Toten. Was keiner ahnt, was sich keiner zu erträumen wagt, weiß Gott bereits: die dunkle Grabeshöhle wird zu jenem Ort, wo Gottes Macht in unüberbietbarer Weise sichtbar werden soll. An dieser Stelle wird Gott „am dritten Tag“ der Welt das größte aller Wunder schenken.
Betrachtungen von Herrn Pfarrer Mag. Robert Schneeflock, r.schneeflock@aon.at